"Mut ist eine Liebesaffäre mit dem Unbekannten."
Das Unbekannte kann einschüchternd sein. Ein neuer Job, eine neue Umgebung, die Eltern der neuen Freundin oder eine unbekannte Art zu Denken.
Es kostet Energie neue Dinge kennenzulernen, zu verstehen und für sich zu etablieren, bis sie nicht mehr neu und unbekannt sind. In manchen Fällen geht der einschüchternde Charakter unbekannter Dinge sogar in Angst über. Angst nicht mit dem umgehen zu können, was sich in dem Unbekannten verbirgt, Angst davon verletzt werden zu können, davon Schaden zu nehmen.
Osho definiert Mut als offene, herzliche Herangehensweise an das Unbekannte, eben wie eine Liebesaffäre. Man stellt Fragen und versucht andere Blickwinkel zu sehen, um das Gegenüber zu verstehen, hinter die Fassade zu schauen. Man nähert sich mit individuellem Tempo an und baut Vertrauen auf. Man fängt an den Umgang zu genießen, zu mögen und eventuell zu lieben.
Nicht nur, aber vor allem wer das Unbekannte liebt ist mutig, denn das Unbekannte kann nur so lange unbekannt sein, so lange man sich ihm entzieht.
„Rajneesh“ Chandra Mohan Jain (Dez 1931 - Januar 1990) war ein indischer Philosoph und Begründer der Neo-Sannyas-Bewegung. Er nannte sich Mitte der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre Acharya Rajneesh, danach bis Ende 1988 Bhagwan Shree Rajneesh, kurz Bhagwan genannt, und von 1989 bis zu seinem Tod Osho.
In der Literatur der Osho-Bewegung wird noch eine weitere Deutung vertreten: Die Silbe „O“ stehe für Liebe, Dankbarkeit und Synchronizität und „sho“ für ein sich in alle Richtungen ausbreitendes Bewusstsein. Alle Neuausgaben seiner Bücher und anderen Werke werden heute unter dem Namen Osho veröffentlicht.
Osho war gegen jedes Glaubenssystem und betonte den Wert der authentischen religiösen Erfahrung gegenüber der Zugehörigkeit zu einer Religion. Auch legte er Wert darauf, dass die Praktiken nicht als Ritual oder religiöse Praxis zu verstehen seien, sondern dass es sich um eine Therapieform handele. Laut Religionswissenschaftler Frank Neubert war das Ziel „selbst zur Erkenntnis zu gelangen, sich als Individuum auch religiös zu vervollkommnen.“
Trotz aller Ehre könnten und sollten manche von Oshos Ansichten kontrovers diskutiert werden.